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 Geschichten
heinz Offline



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Punkte: 461

24.03.2024 13:53
Knecht zu verleihen Zitat · Antworten

1
Als billiger Knecht hatte ich keine Rechte. Die Agentur hatte mir eingeschärft, alle Wünsche der Herren zu erfüllen, wenn ich meine Stellung dauerhaft behalten wollte. Die Agentur bezahlte mau, während sie den Großteil für meine Arbeit selbst einstrich. trotzdem war ich froh, für sie zu arbeiten. Denn ohne Ausbildung hatte ich keine Möglichkeiten soviel Geld zu verdienen. In der Regel musste ich nach 6 Wochen weiterziehen, was mich nicht störte, weil ich so in Europa herum kam.

Diesmal hatten sie mich auf einem abgelegenen Reiterhof in der Oberpfalz am Rande der Welt ausgesetzt. Ohne Auto würde ich hier die nächsten 6 Wochen nicht wegkommen. Der Reitstallbesitzer machte nicht viel Worte. Er betatschte mich wortlos zur Begrüßung wie ein Stück Vieh und zog mit seinen Lederhandschuhen meine Lippen nach oben, um meine Zähne zu begutachten. Erst danach schlug er bei meinem Fahrer, der mich abgeliefert hatte, ein. Mich sprach er nicht mit einem Wort an. Ich freute mich trotzdem, dass er mit mir, der "gelieferten Ware" zufrieden war.

Ich war von klein auf schwere Arbeit auf dem Bauernhof gewöhnt und mein Körper war entsprechend gut entwickelt: 1,75m groß, aber breit und muskulös. Mein blondes Haar hatte ich Millimeterkurz geschnitten, weil es so einfacher zu pflegen war. Alles was ich brauchte, hatte ich in meiner kleinen Reisetasche dabei. Arbeitskleidung wurde mir immer vom Arbeitgeber gestellt. Der Reitstallbesitzer, ein fast 2m großer, schlanker und sportlich trainierter Mann teilte mir ein paar alte ausgetretene lederne Reitstiefel, eine schwarze lange Lederhose und ein weißes T-Shirt zu.
„Mehr braucht er nicht!“ sagte er zu meinem Fahrer gerichtet.
Ich zog mich um, während der Mann vom Reitstall mit dem Fahrer von der Agentur noch verhandelte. Schließlich wurden sie sich einig und ich blieb allein mit dem fremden herrischen Mann zurück.

Seine Reitbekleidung war vom Feinsten. Angefangen bei den maßgeschneiderten Lederreitstiefeln, der perfekt sitzenden Breeches, dem weißen gebügelten Hemd und der schwarzen Weste darüber. Auf dem Kopf trug er eine alte speckige Lederkappe, die einen eigenwilligen Kontrast darstellte. Ein bisschen mulmig war mir schon mit meinem neuen Arbeitgeber. Dass er scharfe Sporen an seinen Stiefeln trug und die ganze Zeit die Reitgerte in der Hand hielt, ließ mich mehr als vorsichtig sein. Ich wollte keinen Ärger und die 6 Wochen einfach abreißen. Ich hatte kein Handy, das hatte mir der Mann von der Agentur abgenommen. „Hier draußen hast du eh keinen Empfang.“ war seine kurze Begründung gewesen. Damit war ich verdonnert , die gesamte gemietete Zeit hier vor Ort zu bleiben. Ein Zurück gab es nicht. Im Gegenteil, manchmal verlängerten die Kunden. Ich tat also gut daran, mich an die jeweils bestehenden Regeln zu halten.

"Auf meinem Hof gelten meine Regeln. Ich will dich nie faul herumstehen sehen. Auf meinem Hof gibt es immer Arbeit. Sollte ich dich auch nur einmal dabei erwischen,dass Du Maulaffen feilbietest, dann gibt's mit der Viehpeitsche“
Dass er ein strenger Arbeitgeber war, war mir von Beginn an klar. Schläge bei schlechter Leistung waren mir bei meinen bisherigen Einsätzen auch nicht unbekannt. Meine Agentur schien die Arbeitgeber gerade dazu zu ermutigen. Die Arbeitgeber machten von dieser Möglichkeit nur zu gerne Gebrauch. Dass auch dieser Herr es mochte, zuzuschlagen, erfuhr ich schon wenig später. Er orderte mich in die Sattelkammer. Ein Raum am Rande des Stalls, in dem zahlreiche Sättel und Zaumzeug gelagert wurde. Es roch nach Leder und Pferd. In der Mitte stand ein Holzbock mit einem Sattel.
„Hier drüber legen Und Beine breit.“
Ich legte mich über den Sattel in der gewünschten Haltung. Er legte los und prügelte mit der Viehpeitsche ohne eigentlichen Grund auf ein. Ich war froh die Lederhose anzuhaben. Doch je länger er auf mich einschlug, umso mehr brannte es unter meiner Hose. Ich wagte nicht aufzumucken, hatte ich die Stelle doch gerade erst angetreten.
"Euch Burschen fehlt einfach dieVorstellungskraft, daher gebe ich dir gleich am Anfang eine Lektion."
Das war das erste Mal , das er das Wort an mich richtete.
„und jetzt ab an die Arbeit.“
Da ich auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben gearbeitet hatte, wusste ich was zu tun war und ging beherzt ans Werk. Seine knappen Ansagen, was vorrangig zu beachten war , wurden dabei aufmerksam von mir beachtet.

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